Aktualisiert am 01.082021
Die CODEC-Knacker
oder was Du beim Kauf eines PC für die Videobearbeitung und den Videoschnitt beachten musst.
Egal ob man als Videoprofi oder Amateur arbeitet – im Videobereich gab es in den letzten 10 bis 20 Jahren einen noch wesentlich höheren Sprung bei den Anforderungen an Computer für schnellen und flüssigen Videoschnitt, als bei der digitalen Fotografie. Das erste verbreitete Videoformat in Europa war PAL mit einer Auflösung von 720×576 Pixeln was ca. 0,35 MP entspricht. PAL wurde im Jahr 1963 eingeführt und war in den 40 Jahren danach, bis einschließlich der DVD, das Format aller Dinge.
Der erste große Sprung für den Videofilmer fand in den Jahren 2004 bis 2006 statt, als die ersten „bezahlbaren“ Full HD Kameras mit 1920×1080 d.h. 2MP Auflösung auf den Markt kamen. Plötzlich mussten Videoschnittrechner mit der 6-fachen Auflösung fertig werden. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Den ersten 4K Kameras (24-fache Auflösung von PAL) folgten 5K, 6K, 8K und momentan 12K Kameras (144-fache! PAL Auflösung), wobei 6K-12K momentan noch ein Nischendasein im High-End Bereich führt. Dies wird sich bei der momentanen Entwicklungsgeschwindigkeit vermutlich bald ändern. In der Fotografie war der Sprung von dem 8 Megapixel Scan eines Kleinbilddias auf eine Nikon, Sony oder Canon mit 40-50 Megapixeln oder bei Mittelformatkameras von 20 auf 150 Megapixel in 20 Jahren viel kleiner. Aber selbst ein Fotograf, der von einer 20 Megapixel Kamera auf eine 45 Megapixelkamera wechselt, merkt das sein vormals schneller Rechner plötzlich ins Schwitzen kommt.
Wie findet man den besten PC für die Videobearbeitung und den Videoschnitt:
Wer den optimalen Videoschnittrechner für die eigenen Anforderungen sucht, muss diese Anforderungen erst einmal sehr genau definieren:
- Welches Videomaterial welcher Kamera(s) möchte ich bearbeiten?
- Welche Kamera(s) verwende ich heute, möchte ich mir in den nächsten 5 Jahren anschaffen?
- In welcher Auflösung und in welchem Format liegt das Material vor?
- Wie groß ist meine Rohdatenmenge pro Clip bzw. pro Projekt in GB / Minuten?
- In welchem Format möchte ich die Daten ausgeben?
- Wie lang sind meine fertigen Clips?
- In welchen Programmen möchte ich schneiden, Color-Graden und Audiobearbeitung durchführen? (für Amateure ist das in der Regel nur eins)?
- Welche Systemanforderungen hat dieses / haben diese Programme: Prozessorleistung, Arbeitsspeicherbedarf und Grafikbeschleunigung?
- Was sagt der Hersteller (meist zu niedrig), was sagen Tests (Qualität der Aussagen schwankt stark)?
- Wie groß ist mein größtes Projekt des Jahres?
- Möchte ich mein Videoschnittprogramm in den nächsten Jahren wechseln?
- Wie sichere ich meine (teils extrem großen) Datenmengen?
- Möchte ich mit den Originaldaten arbeiten oder kommt ein arbeiten mit Proxys (kleine Kopien der Originale die für den Schnittprozess erzeugt werden, und weniger Rechenleistung erfordern) in Frage?
- Wie ungeduldig bin ich?
- Welches Budget kann nicht einplanen?
- Wo liegen bei den oben genannten Punkten meine Prioritäten?
Das ist nur ein Teil der Fragen, die wir unseren Kunden stellen, wenn sie sich für eine PixelStation® für den Videoschnitt interessieren und diese Fragen sollte sich jeder vorab beantworten der eine neue Video-Workstation benötigt. Ein guter Händler stellt diese Fragen und kennt dann aber auch die Systemanforderungen für die gängigsten Programme, Codecs, Container und Formate.
Inhaltsverzeichnis
- Der optimale PC für die Videoschnitt und Videobearbeitung
- Von uns empfohlene Konfigurationen für die Videoschnitt und Videobearbeitung
- Analyse meiner Anforderungen
- Prozessorkunde: Die optimale CPU für den Videoschnitt
- Die Grafikkarte / GPU – die ideale Grafikkarte für den Videofilmer
- Der Arbeitsspeicher / RAM – wieviel und warum?
- Platz für meine Rohdaten – SSD’s und Festplatten
- Mainboard und Chipsatz – die Mutter aller Komponenten
- Das Netzteil – dein zuverlässiges? Kraftwerk
Wem glauben? Google Spammer, Amazon Affilliates, Benchmarkdiebe und mehr.
Gibt man bei Google ‘optimales Produkt für XY’ ein, sind inzwischen für ganz viele Produkte auf den ersten Seiten Google Spammer zu finden. Dies schreiben einen, sprachlich möglichst einfachen Artikel (rankt Google hoch, leider) und erklärt dann einem welchen Toaster, Fön etc. man kaufen soll mit jeweils einem Link zu Amazon.
Genauso ist es leider inzwischen auch mit den PC für Videobearbeitung. Hier findet man ganz viele Seiten die, als Qualifikation angeben – ich habe mir meinen Rechner selber gebaut und der läuft super und einem in ganz einfachen Worten erklären, welche Komponenten man für diesen braucht. Du brauchst eine schnelle Grafikkarte, und eine SSD und dazu ein paar Bilder von geklauten Benchmarks von Firmen wie uns. So steht in diesen Blog-Einträgen ganz viele allgemeine Aussagen ohne Nutzwert, über die Links bekommt der Autor aber eine Provision von Amazon. Wieviel von diesen Empfehlungen zu halten ist könnt Ihr dann selber beurteilen.
Während es für Rechner für die Bildbearbeitung noch ein paar sehr vernünftige Artikel gibt, z.B. hat der Fotoespresso einen sehr guten Artikel zu diesem Thema geschrieben (siehe hier) sieht es zum Thema Video aufgrund der nochmal höheren Komplexität wesentlich schwieriger aus.
Wer sich bei Benchmarks sehr gut auskennt und wo wir regelmäßig die Ergebnisse unserer eigenen Benchmarks vergleichen, ist ein Händler in den USA, der wie wir spezifische Computer für Anwendungen baut: Pugetsystems. Auf Ihrer Seite veröffentlichen Sie sogar (einen kleinen Teil) ihrer (allgemeinen) Benchmark-Ergebnisse. Das ist für Pugetsystems auch kein Problem da Sie genau wissen das ein System wie Sie und wir das bauen von einem normalen Anwender nicht ganz zu machen ist. So kann man sich bei uns und bei Ihnen Anregungen holen und bekommt einen ziemlich guten Rechner. Wer das optimale will und perfekt aufeinander abgestimmte Komponenten und Support wird weiter bei Ihnen oder uns kaufen.
Was uns trotz meist übereinstimmender Meinungen von Pugetsystems unterscheidet, ist die von uns angebotene und vorkonfigurierte Peripherie zum PC dazu. Das heißt: kalibrierte EIZO Monitore, Drucker, ICC-Profile, NAS-Systeme uvm. Am Ende steht bei uns ein fertig konfiguriertes Komplettsystem mit dem man sofort loslegen kann und Ansprechpartner die sich mit den Programmen mit denen Ihr arbeitet fast/gleichgut/besser auskennen als Ihr selber. In diesem Blogeintrag lest ihr einen erweiterten Artikel, den ich für die Zeitschrift digit! über PC’s für den Videoschnitt geschrieben habe. Eine Zeitschrift, die sich wohltuend von vielen anderen ihresgleichen absetzt: Sie bietet Autoren wie mir Platz für komplexe Themen, so umfasste der Artikel zu den Videoschnittrechner 12 Seiten. Andere “Fachzeitschriften” erledigen das Thema auf 2 Seiten.
Leider ist eine Zeitschrift sehr statisch und nach einer Weile veraltet. Um Videofilmern die Wahl des idealen Rechners zu erleichtern, bringe ich diese Inhalte hier im Blog einmal pro Jahr, auf den aktuellen Stand der Technik (akt. 08/2021). Damit könnt Ihr Euch das Hintergrundwissen aneignen, welches Ihr benötigt um Euch einen perfekten PC für den Videoschnitt zu konfigurieren. Hintergedanke ist natürlich auch der, die Besonderheiten und Vorteile unserer Produkte aufzuzeigen, damit man statt über einen Standardrechner oder Marke Eigenbau über eine individuell angepasste Pixelstation nachdenkt.
Da wir Euch nur die Komponenten verkaufen, die Ihr wirklich benötigt und keinem Amateur der mal einen 4K Film schneidet die “beste aller möglichen” Grafikkarten verkauft, nur weil er vielleicht das Budget dafür hat, ist eine Rechner bei uns häufig nicht viel teurer, dafür aber viel besser auf Eure Bedürfnisse angepasst und so häufig um den Faktor 2-3 schneller und aufgrund der hochwertigen Komponenten die wir verwenden, meist auch langlebiger.
Nun viel Spass beim Lesen, nehmt Euch etwas Ruhe und Zeit und wir freuen uns über jeden Kommentar, die wir gerne beantworten.
Rechnerkonfiguration
Die wichtigsten Komponenten für einen Videorechner sind CPU, Grafikkarte, Arbeitsspeicher und SSD. Die sekundären Komponenten sind Netzteil, Mainboard, Kühler und Gehäuse. Ein häufiger Fehler ist nur auf den Preis eines Systems in Verbindung mit z.B. CPU und Grafikkarte zu schauen. Beim Händler XX gibt es das System mit derselben CPU und derselben Grafikkarte für XXX Euro billiger. Ein Netzteil, das ein System mit Strom versorgt kann zwischen 15 und 400€ kosten. Welches wird zuverlässig die Leistung über Jahre bringen und auch beim 7-stündigen Rendern des Urlaubsfilms über Nacht nicht alle 3 Stunden einen Absturz verursachen? Das Mainboard auf dem alle Komponenten zusammenarbeiten und kommunizieren kann bei einem Desktop Rechner zwischen 29€ und 299€ kosten, bei einer Workstation wie einer PixelStation® Pro R auch schon mal ein High End ASUS Mainboard für über 600€. Hier haben teurere Mainboards die besseren Chipsätze, hochwertigere elektronische Komponenten und leistungsfähigere Kondensatoren, die sich in längerer Lebensdauer und auch höherer Leistung niederschlagen (bis zu 25% bei identischem Chipsatz). Für den Eigenbau empfiehlt sich, nie ein Board unter 120 bis 150€ verwenden. Und das zieht sich durch alle verwendeten Komponenten. Auch bei Grafikkarten gibt es die günstigen, lauten und langsamen Modelle und die leisen, performanten und etwas teureren Karten, die oft 20-40% teurer sind. Mit welchen man für Jahre zufrieden arbeitet sollte klar sein.
Links: Auslastung von nur einem Kern: abspeichern von einer 6 GB großen TIF 16-bit Datei in Photoshop
Rechts: Alle Kerne zu 80-90% ausgelastet – Export von 100 Megapixel RAW Files in 16 bit TIF aus Lightroom
Prozessoren / CPU’s für den idealen Computer für die Videobearbeitung
Für den Videoschnitt sind in den meisten Videoschnittprogrammen für Amateure momentan die Intel CPU’s den AMD CPU’s immer noch überlegen. Dieses liegt daran das die meisten Amateurprogramme zur Grafikbeschleunigung oft nur Intel Quicksync unterstützen, hierzu aber später mehr. Ein Geheimtipp für budgetbewusste Anwender ist momentan vor allem die Intel i7 11700K CPU mit 8 echten bzw. 16 virtuellen Kernen. Die i9 11900K die auch über 8/16 Kerne verfügt ist aufgrund einer anderen Systemarchitektur nochmal schneller, ob sie den Mehrpreis wert ist, muss man aber individuell für den Anwender in einem Beratungsgespräch beurteilen. Die Ryzen 5600 mit 6/12 Kernen und 5800 Prozessoren bewegen sich für Premiere Pro und DaVinici Resolve mit den Intel Prozessoren auf Augenhöhe. Diese Maschinen sind in der Regel für Amateure oder Semiprofessionelle Anwender die bis 4K und in H.264 oder H.265 filmen ideal.
Die ideale Videoschnittmaschine ist momentan ein System mit High-End AMD Ryzen Prozessoren. Wir bieten hier zwei Typen an: Unsere PixelStation Pro RA mit AMD Ryzen 5900 oder 5950x Prozessoren die über 12/24 oder 16/32 Kerne verfügt. Wer High End Material verarbeitet oder für den als Profi Zeit Geld ist setzt auf die AMD Ryzen Threadripper Serie, die wir in den PixelStations Pro RT verbauen mit 24/48 bzw. 32/64 Kernen. Die Variante mit 64/128 Kernen bringt für den Videoschnitt in den „normalen“ Programmen wie Premiere Pro, DaVinci, Wings Platinum oder m.objects keine Vorteile sondern nur Nachteile. Eine Ausnahme für den 64 Kerner stellt hier immer noch das Videoschnittprogramm AVID dar, das idealerweise ein System mit so vielen Kernen wie möglich vorfinden möchte. Hier sind dann, wenn Geld keine Rolle spielt auch die Mehrprozessorsysteme von Intel eine Option, hier ist der Threadripper aber meist vom Preis- Leistungsverhältnis um Welten besser. Im Pro Bereich ist die Intel i9X Serie mit 10 bis 18 Kernen, die wir in unserer PixelStation Pro anbieten den Ryzens meist unterlegen. Es gibt aber noch sehr viele auf die Intel Prozessoren optimierten Programme, die aufgrund der Optimierungen und nicht aufgrund der Rechenleistung auf der Intel Plattform besser performen. Für diese Sonderfälle ist empfiehlt sich eine individuelle Beratung durch einen guten Händler.
Als Faustregel gilt: Je anspruchsvoller mein Material, umso mehr profitiere ich von mehr Kernen. Ein Filmer der „nur“ in H.264 in Full HD filmt, wird in der Regel mit einem i7 11700K oder i9 11900K Prozessor sehr glücklich werden, und auch für den Amateur oder Profi mit beschränktem Budget und 4K H.264/H.265 Material stellt dieser Prozessor die ideale Wahl dar. Anwender von Programmen wie Edius, Video Magix Deluxe oder Pinnacle Studio sollten immer „nur“ einen Desktop i7 oder i9 Prozessor, idealerweise die oben genannten Typen wählen, da nur die i7 und i9 Desktop Varianten über eine integrierte Grafik verfügen, die die Beschleunigung Intel Quick Sync unterstützt. Hier empfehlen wir unseren Kunden unsere „normale“ PixelStation da die Pro Varianten für diese keinen oder nur begrenzten Mehrwert bringen.
High End Anwender die mit 4K bis 12K Material, und RAW Formaten wie Cinema DNG, Arri oder Red RAW oder auch Apple ProRes 422 oder 444 arbeiten, sollten mindestens einen Ryzen 5900/5950X oder einen Ryzen Threadripper verwenden. Die Intel Xeon Prozessoren, die Apple in seinem MacPro verwendet, sind verglichen mit den AMD Ryzens leider nicht konkurrenzfähig. Ein 28/56 Kern Mac Pro ist ca. 10% langsamer als ein Ryzen 5950X. Der 28 Kern Mac Pro kostet bei Apple jedoch ab 14549 Euro, während eine PixelStation Pro RA mit dem 5950X und ähnlicher Ausstattung bei uns ab 2999 Euro kostet. Die neuen Apple M1 Chips sind extrem spannend und bieten auch eine gute CPU-Leistung. Die GPU-Leistung liegt hier allerdings nur auf Bildbearbeitungsniveau. Spannend dürfte es für Apple Anwender und Videoschnitt werden, wenn die momentan nur in der Gerüchteküche brodelnden Nachfolger der M1x oder M2 oder… mit kolportierten 32 statt 8 CPU-Kernen und 32 oder gar 64 GPU-Kernen auf den Markt kommen sollten. Auch ist die Limitierung auf nur 16 GB Arbeitsspeicher bei den M1 CPU’s ein Problem für Material ab 4K auch wenn die neue Prozessorarchitektur diesen wesentlich besser ausnützen kann.
High End Grafikkarte für den Videoschnitt
Grob gesagt – je anspruchsvoller das Material – HD, 4K, 8K, 12K und je mehr Effekte und Spuren um so mehr profitiert der Anwender von einer besseren Grafikkarte
Grafikkarten für den optimalen PC für den Videoschnitt
Die Auswahl der richtigen Grafikkarte hängt direkt am verwendeten Schnittprogramm und zusätzlich am verwendeten Material. Deswegen ist die momentane absolute High-End Karte für den Videoschnitt – eine Nvidia RTX3090 – zwar für einige wenige User das Beste das Sie Ihrem Rechner antun können, für die meisten User ist es jedoch sinnvoller den extremen Aufpreis der Karte einer Wohltätigkeitsorganisation ihrer Wahl zu spenden und eine Karte ein- bis drei Nummern kleiner wie z.B. eine RTX 3070 zu nehmen.
Bild 03: Die momentan vom Preis-/Leistungsverhältnis für die meisten User sinnvollste Karte für schon hohe Anforderungen, eine Nvidia RTX3070, hier in der Semi-Silent Variante von der Firma ASUS als besonders zuverlässige TUF Variante, deutlich teurer als andere Modelle, aber auch zuverlässiger und unter Last leistungsfähiger.
Es gibt momentan 7 gängige Videobeschleunigungsverfahren:
- Intel Quick Sync
- Nvidia NVENC
- AMD VCE
- Open CL
- Open GL
- Nvidia CUDA
- Metal (Mac only)
Intel Quick Sync, NVENC und VCE beschleunigen die Umrechnung(De- und Encoding) der recht komplexen Codecs H.264 und H265, lässt jedoch alle anderen Codecs (Apple Pro Res, Cinema DNG, RedCode Raw, MPEG und alle anderen) außen vor. Da H.264 und H.265 in 90% aller Amateur- und Semiprofikameras verwendet wird ist diese Einschränkung nicht so groß wie eine weitere: Diese Methoden beschleunigen nur die Umrechnung von Videomaterial. D.h. je nach verwendetem Programm wird die Darstellung und der Export beschleunigt. Was aber meines Wissens nach, diese Methoden in keinem mir bekannten Programm leisten ist die Beschleunigung der Real Time Arbeit auf der Timeline mit Effekten. Genau da wo es am nötigsten gebraucht wird, weil hier meine eigene Arbeitszeit verlorengeht. Wird das Projekt über Nacht exportiert, ist es den meisten Anwendern egal ob das nun 2 oder 3 Stunden dauert. Ruckelt die Timeline mit meinem 4K oder 8K Material ständig ist das ziemlich nervig. Beim Export von H.264 oder H.265 Material gibt es nichts Schnelleres als dieses Trio. Da muss sich selbst eine Nvidia RTX3090 mit CUDA geschlagen geben. Allerdings gibt es beim Rendern je nach verwendeter Methode Qualitätsverlusten da z.B. bei Intel Quick Sync hier nur ein 1-Pass Rendering zur Anwendung kommt. Das kann im High End Bereich entscheidend sein – für einen Amateur sind die Qualitätsverluste beim Abspielen auf dem heimischen Fernseher in der Regel kaum sichtbar. Intel Quick Sync ist in allen i3 bis i9 Prozessoren der Desktoplinien seit der 3. Generation enthalten. Aktuell sind hier die o.g. 11700 oder 11900K Prozessoren. Programme die Intel Quick Sync unterstützen sind z.B. Edius ab Version 8, ab Version 9.10 wird auch H.265 Export unterstützt, Video Magix Deluxe und Pro X in den aktuellen Versionen und Pinnacle Studio. Neuerdings verwenden auch Premiere und DaVinci Resolve Quick Sync für den Export.
Nvidia’s NVENC und AMD‘s VCE sind relativ neu, sind aber teilweise bis zu Faktor 3 schneller als QuickSync. Inzwischen unterstützen viele Programme auch NVENC und VCE wie z.B. professionellere Vidoeschnittprogramme wie Premiere Pro und DaVinci Resolve. Aber auch Programme wie Edius X oder die Platzhirsche der Multi/AV Programme wie m.objects oder Wings Platinum können damit Ihre Daten de- und encodieren.
Nvidia CUDA, Open GL und Open CL, Metal
CUDA, OpenGL/CL und Metal können nicht nur H.264 und H.265 Daten umrechnen und damit Darstellung und Export beschleunigen, sondern berechnen auch Effekte und Funktionen in den Programmen. So werden z.B. Farbanpassungen, Verwacklungsstabilisierung, Skalierungen und viele weitere Effekte auf einer guten Grafikkarte mit Open CL oder CUDA Unterstützung drei- bis zehnmal schneller berechnet als auf dem leistungsfähigsten Prozessor.
Nvidia CUDA war die erste GPU Beschleunigung, die diesen Namen verdient hat. Ihren ersten Auftritt hatte Nvidia CUDA in Computerspielen und in der Videobearbeitung meines Wissens nach in Premiere CS5. CUDA ist eine proprietäre Entwicklung von Nvidia und wird nur von Nvidia Karten unterstützt. CUDA ist sehr leistungsfähig und bei Spielern die erste Wahl. Im professionellen Umfeld setzt sich momentan mehr und mehr der offene Standard Open CL durch. Dieser ist nicht proprietär, sondern kann von jedem Grafikartenhersteller verwendet werden. AMD setzte z.B. früher als Nvidia voll auf Open CL und ist hier im Bereich der günstigen Karten für die Bildbearbeitung Nvidia im Preis- / Leistungsverhältnis überlegen. Auch Apple setzt bei Final Cut Pro auf Open CL und hat zusätzlich eine Intel Quick Sync/NVENC, VCE Export Option, wobei Intel Quick Sync allerdings auf Mac Pro und iMac Pro mangels i5/i7 Prozessoren nicht funktioniert. Im Videobereich hat AMD mit seinen aktuellen 6700 bis 6900XT Karten zu Nvidias RTX 3060 bis 3090 Karten etwas aufgeschlossen. Welche Karten hier im einzelnen Fall schneller ist, ist häufig nur durch komplexe Benchmarks wirklich zu ermitteln. Mit keiner der Karten macht man aber wirklich etwas falsch. Der Trend im Videobereich geht aber häufig weg von CUDA und mehr und mehr in Richtung Open CL. In Premiere Pro 2021 z.B. kann der Anwender wählen, ob ein Projekt mit CUDA oder Open CL beschleunigt werden soll. Besitzer von Nvidia Karten sollten mal ausprobieren was für sie die besseren Ergebnisse bringt. Wir haben in unseren eigenen Benchmarks festgestellt, das auch auf Nvidia Karten OpenCL in einigen Fällen schneller sein kann. Das kann man aber problemlos selber testen.
Welche Effekte von der GPU Beschleunigung profitieren sieht man in vielen Programmen wie auch z.B. Premiere Pro und DaVinci Resolve an kleinen Symbolen neben den Effekten. Nur bei den gekennzeichneten Effekten wird die Berechnung in die Grafikkarte ausgelagert. Diese Beschleunigungen sind für den Anwender die wichtigsten, da sie die Geschwindigkeit der Real Time Vorschau bestimmen und damit wie flüssig man mit einem Programm arbeiten kann.
Bild 05: Kennzeichnung der Unterstützung von Grafikbeschleunigung auf der Timeline für einzelne Effekte in Premiere.
Von Shadern, Tensor und Raytracing Cores und wieviel Speicher brauche ich?
Was bei den CPU’s die Kerne sind, sind bei den Grafikkarten die sogenannten Shader. Shader sind die Recheneinheiten der Grafikkarte. Während ein Prozessor mit 16 echten Kernen schon in den Bereich High End vorstößt, geht es bei den Grafikkarten bei 384 Shadern gerade mal los. Kerne und Shader ergänzen sich eigentlich ideal. Während die CPU-Kerne komplexe Aufgaben berechnen können, sind die Shader einfache Recheneinheiten die immer wiederkehrende einfache Aufgaben, aufgrund Ihrer hohen Anzahl sehr schnell erledigen können. Ich vergleiche das mit Ingenieuren und Fließbandarbeitern. Wenn 100 Millionen Pixel von rot nach grün umgerechnet werden sollen, erledigen 4000 Shader das in einem Bruchteil der Zeit die 8 Kerne brauchen. Einstiegskarten wie eine GTX 1650 besitzen z.B. 896 Shader. Während eine Nvidia RTX3060 schon auf 3584 Shader, eine RTX3070 auf 5888 Shader und eine RTX3090 auf 10496 Shader kommt. Theoretisch ist dann eine RTX3090 12 mal so schnell wie eine GTX1650 und 3-mal schneller als eine RTX3060. Dieses ist aber abhängig davon, ob das Videoschnittprogramm diese auch nutzen kann. Bei AMD ist das ganze sehr vergleichbar. Zusätzlich gibt es in den neusten Nividia RTX Karten noch Tensor und Raytracing Cores die für komplexe mehrdimensionale Berechnungen verwendet werden. Diese werden z.B. von DaVinci Resolve schon für Skalierungen und Texturen verwendet und stellen eine wichtige Unterstützung der Shader dar. AMD steht bei diesen Techniken noch am Anfang, daher empfehlen sich im Moment meistens die Nvidia RTX Karten für den Videoschnitt.
Grafikkarten Empfehlungen für den besten PC für den Videoschnitt
Für einige Amateurprogramme, die nur Intel Quick Sync unterstützen ist die Wahl der Grafikkarte, nicht die des Prozessors, egal. Budgetbewussten Anwendern reicht dann die integrierte Grafik aus. Allerdings sollte man hier darauf achten das vor allem bei billigen Rechnern die integrierte Grafik oft keine 4K Monitor ansteuern kann, geschweige denn einen Display Port Ausgang oder HDMI mit 4K unterstützt. Hier sind wir wieder beim Thema billige Mainboards. So hat selbst unsere günstigste PixelStation® für 1099€ schon einen Display Port und einen HDMI Ausgang mit 4K Support.
Für Premiere Pro und DaVinci Resolve gilt in den aktuellen! Versionen: Für Material bis Full HD reicht eine Nvidia RTX 3060 oder eine AMD RX6700 XT völlig aus. Auch für 4K Material ist man mit diesen Karten gut bedient, kann aber mit einer RTX 3070 oder einer AMD RX6800XT Eine noch größere Karte wie eine RTX 3080 oder RTX 3090 oder eine RX6900XT lohnen sich nur wenn das Programm diese Leistung auch umsetzen kann. Hier ist DaVinci Resolve der Platzhirsch und verwertet fast alles was an Leistung angeboten wird. In den meisten anderen Programmen lohnen sich dies High End Karten erst, wenn man mit Material mit 6K bis 12K Auflösung oder Formate wie Cinema DNG, RedCode RAW, ARRI RAW etc. arbeitet. Hier kann es sogar sein das man von zwei oder mehr Grafikkarten im Verbund profitiert. Welche Karte für welche Programm – Auflösung – Codec Kombination optimal ist verrät ein guter Händler in einer Beratung oder es hilft ein Blick zu pugetsystems.com.
Nvidia Quadro oder Radeon Pro Grafikkarten werden gerne an Videofilmer verkauft, da sie für den Händler eine schöne Marge bieten und der Name sich gut verkauft da viele Videofilmer schon mal gehört haben das diese Karten ideal sind. Leider stimmt das nicht. Eine Nvidia Quadro oder Radeon Pro kostet bei gleicher Leistung das doppelte bis Dreifache einer RTX oder normalen Radeon Karte und bringt für Filmer kaum Vorteile mit. Quadro Karten sind ideal für CAD und 3D Programme, für die es für diese professionellen Karten optimierte Treiber gibt. Hier, aber nur hier, gibt es teils Performanceunterschiede vom Faktor 3 bis 20! Für den Videoschnitt gilt das aber leider nicht.
High End Industrial PCI-E SSD mit extrem hoher IOPS Rate von bis zu 600.000 und bis zu 6800 MB/s lesend und einer Haltbarkeit von bis zu 70 Petabyte. (braucht nicht jeder, aber auch unsere PixelComputer “Standard SSD’s” sind bis 2 bis 6 mal schneller als die normalen und haben eine bis zu 40 mal höhere Lebensdauer !)
Arbeitsspeicher / RAM
Hier ist eigentlich nur die verwendete Menge entscheidend. Die in Gamer Bereichen gängige Übertaktung von Arbeitsspeicher bringt nur Vorteile im 1-4 % Bereich und sollte daher in produktiven Umgebungen tunlichst unterlassen werden. Viel wichtiger ist die Menge des Arbeitsspeichers. Viel hilft nicht immer viel, die richtige Menge für mein Material, für meine Auflösung und mein Projekt sind entscheidend.
Die meisten Videoschnittprogramme versuchen bei der Vorschau in der Timeline, die mit Effekten berechnete Timeline im RAM zu cachen um ein ruckelfreies Abspielen zu ermöglichen. Für normales SD- und HD-Material reichen hier meist schon 16 bis 32 GB. Mehr verwendet das Videoschnittprogramm in der Regel nicht. Bei 4K Material und vor allem wenn wir in den Videofilm RAW Bereich gehen sind in der Regel schon 32 GB für einen Amateur und 64 GB für einen Profi empfehlenswert – vor allem wenn er mit DNG oder RAW Material arbeitet. 5,6, oder 12 K RAW Material mit weniger als 64 GB RAM anzugehen erfordert viel Geduld und starke Nerven. So reichen z.B. 64 GB RAM um ca. 6 Sekunden 6K RAW Material von einer RED auf der Timeline in der 1:1 Darstellung von Premiere vorzucachen. So muss der Rechner leistungsfähig genug sein, dieses Material, inkl. Effekten on the Fly so zu berechnen, sodass er nie mehr als 6 Sekunden hinterher ist. Ansonsten kommt es zu Aussetzern.
High End Industrial PCI-E SSD mit extrem hoher IOPS Rate von bis zu 600.000 und bis zu 6800 MB/s lesend und einer Haltbarkeit von bis zu 70 Petabyte. (braucht nicht jeder, aber auch unsere PixelComputer “Standard SSD’s” sind bis 2 bis 6 mal schneller als die normalen und haben eine bis zu 40 mal höhere Lebensdauer !)
SSD’s für den perfekten PC für den Videoschnitt
SATA: Wie bei CPUs und Grafikkarten gibt es auch bei SSDs eklatante Unterschiede. SSDs unterscheiden sich nach dem Anschluss, der Datentransferrate, der I/O Zahl, dem Speicherzellentyp und der Haltbarkeit. Das hört sich erst einmal komplizierter an als es ist, man muss sich nur ein paar Eckwerte merken und damit kann man grobe Fehler beim SSD- oder Computerkauf vermeiden.
Es gibt grob gesagt vier verschiedene SSD Anschlussarten, die sich auch durch ihre maximale Datengeschwindigkeit unterscheiden:
- Sata SSD’s (150-550MB/s)
- PCI-E SSD’s (bis zu 7800 MB/s)
- M2 (SATA und PCI-E) SSD’s (bis zu 3800/7800 MB/s) U2 SSD’s (bis zu 7800 MB/s)
Bild 2: SSD Formate 2,5 Zoll, M2 und PCI-E Festplatte
Sata SSDss: Die ersten SSDs waren sogenannte Sata SSDs im 2,5 Zoll Format, welche es im günstigen Preissegment auch heute noch gibt. Sie haben dasselbe Format wie die klassische Notebook Festplatte und werden in der Regel über einen „normalen“ Sata Festplattenanschluß verbunden. Diese Sata Anschlüsse gibt es in drei verschiedenen Versionen: Sata, Sata-2 und Sata-3. Über diese Anschlüsse lassen sich Transferraten von ca. 130MB/s, 270MB/s oder 550 MB/s erzielen. Somit ist die maximale Geschwindigkeit, welche man mit einer 2,5 Zoll Sata SSD erzielen kann, 550MB/s. Wer einen älteren Rechner hat (6 Jahre und mehr) wird, da er vermutlich nur über Sata-2 oder 1 verfügt, auch diese Raten nicht erzielen können. In diesem Fall ist die Anschaffung eines neuen Rechners empfehlenswert. Alternativ kann man aber auch eine PCI-E Steckkarte verwenden, von der man bei einem „alten“ Rechner dann aber häufig nicht mehr booten und die SSD nur als schnellen Datenspeicher verwenden kann. Der große Vorteil von Sata SSDs ist, dass diese auch in Kapazitäten von 1, 2, 4 oder 8 TB recht preisgünstig sind. Der Nachteil ist die wenig berauschende Geschwindigkeit von maximal 550MB/s, die aber für viele Anwendungen, auch im Videobereich, genügt. Sie ist ca. 3 – 4 mal schneller als eine konventionelle magnetische Festplatte, welche im 2,5 Zoll Bereich maximal 100 MB/s leistet und als 3,5 Zoll Desktop / Serverplatte knapp an die 200MB/s herankommt.
M2 SSDs: Seit ca. 3-4 Jahren werden auf vielen hochwertigen Mainboards M2 Steckplätze für SSDs verbaut. Da es hier zwei verschiedene Anschlusstypen gibt sollte man beim Kauf nachfragen welcher verwendet wird. M2 Sata hat dieselben Einschränkungen wie eine klassische 2,5 Zoll Sata SSD, nämlich maximal 550MB/s. Die M2 Sata SSDs sind ein paar Euro günstiger und werden daher häufig bei preiswerteren PCs und Notebooks verbaut. Die M2 PCI-E Variante ist bei PCI-E 3.0 mit maximal 3500MB/s bis zu siebenmal so schnell und daher wesentlich besser für alle anspruchsvolleren Anwendungen geeignet. Auf sehr neuen Mainboards erreichen M2 SSD’s wenn sowohl Mainboard als auch SSD PCI-E 4.0 unterstützen Datenraten von bis zu 7000-8000 MB/s. Während bei den SATA SSDs so ziemlich alle auf dem Markt befindlichen SSDs Geschwindigkeiten von 450-550 MB/s schaffen, ist das bei M2 PCI-E SSDs wesentlich variabler. Hier erreichen günstige Einsteigermodelle nur 600MB/s lesend und 500Mb/s schreibend, während High End Modelle Lesegeschwindigkeiten von 7500MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von 6500MB/s erzielen.
Bild 3: Hochwertiges ASUS Mainboard mit M2 Steckplatz.
PCI-E SSDs: Dabei handelt es sich um Steckkarten die in PCs oder alten Mac Pros (bis 2011) in einen PCI-E Steckplatz eingesetzt werden. Bei diesem SSD Typ haben wir die größte Bandbreite an verfügbaren Geschwindigkeiten von ca. 1000 bis 7800MB/s, abhängig von Modell, PCI-E Version und Kapazität. PCI-E SSDs sind auch diese, mit denen die größtmöglichen Kapazitäten bis in den zweistelligen Terabyte Bereich erreicht werden können. Auch können über einen PCI-E Adapter M2 SSDs in einem Computer ohne M2 Steckplatz verbaut werden. Dies ist sinnvoll, da M2 PCI-E SSDs meist günstiger als echte PCI-E SSDs sind. Mit einer PCI-E SSD erreicht der Videofilmer mit einem entsprechenden Modell die maximale Performance und oft auch Haltbarkeit seiner Daten.
U2 SSDs: Diese recht seltene, vor allem auf Servern verwendete Schnittstelle, erreicht wie die M2 PCI-E SSD Geschwindigkeiten bis zu 3500MB/s bis 7800 MB/s. Allerdings sind die hier verwendeten SSDs meist genauso langlebig und zuverlässig wie sehr gute PCI-E SSDs.
Welche Geschwindigkeit brauche ich für einen ruckelfreien Videoschnitt?
Das ist abhängig von der verwendeten Auflösung und dem Codec. Dazu gibt es ein sehr gutes kleines Hilfsprogramm der Firma BlackMagic: Der Black Magic Speed Test. Er ist kostenlos zum Download erhältlich und zeigt mir an, welche Schreib- und Lesegeschwindigkeit meine Platte erreicht und mit bis zu wieviel Frames per second ich mit dem jeweiligen Material arbeiten kann.
Bild 4: Black Magic Speed Test
I/O Leistung von SSDs
Die In-Output Leistung von SSDs beschreibt, wie viele Schreib-Lesevorgänge innerhalb von einer Sekunde abgewickelt werden können. Bei normalen Festplatten kommt man hier auf 100-150 Operationen pro Sekunde. Aus diesem Grund wurde früher empfohlen, Betriebssystem, Schnittprogramm und die Daten auf drei verschiedenen Festplatten zu installieren bzw. zu lagern, damit sich Windows / OSX, die Programme und der Zugriff auf die Daten nicht gegenseitig ausbremsen. SSDs haben heute je nach Modell und Typ I/O Raten von 10.000 bis über 1.000.000 I/Os pro Sekunde. So besteht dieser Engpass in der Performance nicht mehr und diese Trennung muss nicht mehr zwingend für die optimale Leistung eingehalten werden. Wir empfehlen, sofern es das Budget erlaubt, aus Sicherheitsgründen Betriebssystem und Programme auf einer SSD zu installieren und die Daten (egal ob Video, Foto oder Dokumente) auf einer zweiten SSD zu lagern. Unsere PixelStations® haben daher selbst in der günstigsten Variante immer zwei M2 Steckplätze für PCI-E SSDs. Optional bieten wir in der PixelStation® Pro und Pro R bis zu 4 echte PCI-E SSDs an.
Zuverlässigkeit und Haltbarkeit von SSDs
Die Haltbarkeit von SSDs wird in TBW gemessen. Dies steht für Terabyte Written, d.h. wie viele Daten können auf eine SSD geschrieben werden, bevor die SSD Ausfallerscheinungen zeigt. Bei einfachen SSDs liegt dieser Wert bei 30 TBW, bei den von uns verbauten M2 SSDs zwischen 600 bis 12.000 TBW. Für einen normalen User der im Jahr 5000 Bilder mit dem iPhone macht, 10 Filme und 200 Word und Excel Dokumente neu auf seine SSD spielt, ist dieser Wert in der Praxis irrelevant. Für den Videofilmer, der regelmäßig mit Terrabytes an Daten von seinen Drehs zurückkommt oder den Fotografen der mit einer Kamera mit 30+ Megapixeln in RAW arbeitet und seine SSD als Arbeitsfestplatte nutzt, auf der immer die aktuellen Projekte liegen, für den ist dieser Wert extrem relevant, da er in manchen Fällen in nur wenigen Monaten überschritten werden kann. Somit ist es sehr wichtig den TBW Wert seiner SSD zu erfahren.
Speicherzellentyp: SSDs bestehen aus Speicherzellen. Vom Typ dieser Speicherzelle hängt
Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und I/O Rate ab. Es gibt sogenannte SLC (Single Level Cell), MLC (Multi Level Cell), TLC (Triple Level Cell) und seit neuestem auch QLC (Quad Level Cell) SSDs. Single Level Cell SSDs waren mal die Zellen der High End SSDs, sind aber aus Kostengründen fast vom Markt verschwunden. Die beste Technologie, die man momentan erwerben kann, sind MLC Zellen, welche sowohl von der Haltbarkeit als auch von der Leistung her die meisten TLC und QLC SSDs übertreffen. Hier ist bei normalen 2,5 Zoll und M2 SSDs die Haltbarkeit bei MLC Zellen um den Faktor 4 bis 20 höher als bei TLC Zellen. So ist es in der Regel sinnvoller von beispielsweise Samsung eine Pro SSD statt einer EVO SSD zu kaufen. Bei aktuellen PCI-E SSDs werden aber auch im TLC Bereich sehr hohe Haltbarkeiten erreicht.
TLC und QLC Platten sind auch häufig (nicht immer) beim konstanten Lesen oder Schreiben wesentlich langsamer als MLC SSDs, da der TLC Speicher meist deutlich langsamer als MLC Speicher ist. Damit der TLC Speicher zumindest auf dem Papier eine ähnliche Performance erreicht wie der MLC Speicher setzt die TLC SSD auf einen extrem schnellen, kleinen und teuren Single Level Cell Cache. Dieser ist leider nur 3 bis 9 GB groß und beschleunigt damit für die meisten User bis zu 95 % aller Zugriffe. So ist eine TLC SSD für den normalen Office User in der Performance kaum von einer MLC SSD zu unterscheiden. Für Fotografen die problemlos 20 bis 200 GB an Bilddaten von einer Fotoreise oder einem Shoot mitbringen oder Filmer, die oft mit mehreren externen Platten mit 2 bis 100 TB von einem Dreh oder einer Reise kommen ist der Vorteil der MLC SSD entscheidend, da in diesem Fall der Cache einer TLC Platte mit seiner Größe von nur 3 bis 9 GB komplett versagt und die Performance stark einbricht.
SSD Empfehlung:
Idealerweise sollte der Fotograf oder Filmer SSDs M2 PCI-E oder PCI-E Karten verwenden. Bei einer Kapazität von bis zu 1 TB sollte man hier unbedingt auf MLC Speicher achten. Ab 2 TB und bei teuren PCI-E SSD Karten ist auch ein TLC Speicher keine schlechte Wahl. Empfehlenswert sind hier z.B. die Samsung Pro 970 oder 980 oder bei PCI-E Karten die Samsung 1735a. Auch andere PCI-E SSD’s mit PCI-E 4.0 und TBW’s im Petabytebereich können, wenn sie einen SLC Cache größer als 100GB haben empfehlenswert sein. Sie sind zwar etwas bis einiges teurer als normale SSDs, aber für Fotografen und Filmer ein Muss. Aus diesem Grund setzen wir bei uns nur genau diese SSDs ein und für sehr hohe Ansprüche Samsung Industrial SSDs. Die Industrial SSDs sind nochmal zuverlässiger, aber für Endkunden leider kaum erhältlich.
Arbeitsspeicher: Platz für große Dateien
Im Arbeitsspeicher (RAM) werden die Bilddaten während der Ausführung der Programme gelagert. Ist dieser zu klein, werden Daten auf die SSD oder HDD ausgelagert, was die Arbeitsgeschwindigkeit sehr verringert. Momentan empfiehlt sich bei der Neuanschaffung ein DDR4-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 2133 MHz. Fotografen sollten übertakteten Speicher mit höherer Geschwindigkeit meiden, da der Geschwindigkeitsvorteil sehr gering ist und die Stabilität des Systems darunter sehr leiden kann. Wieviel Arbeitsspeicher ich brauche, hängt von den verwendeten Programmen ab. Arbeite ich z.B. nur mit Lightroom, reichen häufig bereits 8 GB aus, da Lightroom sehr genügsam mit dem Speicher umgeht. Capture One oder viele Videoprogramme cachen Dateien im Arbeitsspeicher. Hier sind abhängig von der Anzahl der Bilder und deren Auflösung 16 bis 64 GB Arbeitsspeicher, je nach Budget, empfehlenswert. Für die Vielzahl der Anwender sollten in den meisten Fällen jedoch 16 GB reichen. Bei großen Panoramen, HDR, Composing- oder mit Mittelformatdateien sind 32 GB oder mehr sehr zu empfehlen.
SSD und HDD – Platz für meine Pixel
Zur dauerhaften Speicherung der Bilder benötigt man eine Festplatte. Hier unterscheiden wir zwischen konventionellen Festplatten (HDDs) mit rotierenden magnetischen Scheiben und Solid State Speicher, d.h. Speicher ohne bewegliche Teile. Diese sind schnellere Pendants zu unseren SD oder Compact Flash Karten auf denen wir Daten speichern. SSDs sind wesentlich leistungsstärker als HDDs und für die schnelle Bildbearbeitung ideal. Leider sind SSDs (vor allem die guten in hoher Kapazität) noch wesentlich teurer als eine konventionelle Festplatte. Eine (nach unseren Maßstäben) gute und zuverlässige 1 TB SSD kostet ca. das vierfache wie eine der günstigen SSDs und bei gleicher Kapazität ca. das 12- bis 16-fache wie eine konventionelle Festplatte. So empfiehlt es sich, beide Systeme in Kombination einzusetzen: Eine SSD mit 256-1024 GB Kapazität für Betriebssystem, Programme und einen Ordner, den ich ‚Projekte in Arbeit’ nenne. Hier liegen nur diese Projekte, an denen momentan gearbeitet wird. Ist ein Projekt abgeschlossen, wird es auf die zweite konventionelle HDD-Festplatte verschoben. Wer mit Katalogen arbeitet, sollte das Verschieben z.B. innerhalb von Lightroom oder Capture One durchführen, damit die Verweise auf die Bilder erhalten bleiben. Dadurch wird wieder Platz auf der SSD frei. Die Größe der passenden SSD und HDD kann man anhand seiner Vorüberlegungen herausfinden. So können auf einer SSD mit 256 GB ca. 8.000 RAWs einer 5D Mark III bzw. 4.000 Bilder einer Nikon D810 abgelegt werden. Allerdings muss dabei immer noch der Platz für Betriebssystem und Programme auf der SSD berücksichtigt und beim verfügbaren Platz eingerechnet werden. Auf einer 2-TB-HDD finden ca. 75.000 Bilder einer 5D Mark III und ca. 30.000 Bilder einer D810 Platz. Optimal ist es, wie in unseren PixelStations 2 SSD’s einzusetzen – die erste mit meist 256 bis 512 GB nur für Betriebssystem und Programme und eine größere mit 256GB bis 12.8 TB für die Daten meiner aktuellen Projekte. Für einen Fotografen reichen hier oft 512 GB aus, für einen Videofilmer der mit 8K RAW filmt wird eine 2 TB SSD sehr schnell zu klein.
Bei SSDs gibt es einige Dinge auf die man achten und die man unterscheiden muss:
- Speicherzellentypen
Es gibt 4 Speicherzellentypen die sich in der Geschwindigkeit extrem unterscheiden:- SLC Speicher – Single Level Cell Speicher – der schnellste von allen aber kaum bezahlbar, daher wird dieser nur in Servern z.B. als Datenbank Cache eingesetzt
- MLC Speicher – Multi Level Cell Speicher – MLC Speicher hat eine durchgängige sehr hohe Geschwindigkeit – bis zu 3500 MB/s sind hier bei gängigen M.2 SSDs möglich. Vorteil ist, diese Geschwindigkeit wird über die ganze Kapazität der SSD durchgängig gehalten. SSDs mit diesen Speicherzellen setzen wir bei unseren PixelStations bei den Kapazitäten bis 1TB ein.
- TLC Speicher – hier gibt es extreme Qualitätsunterschiede. Eine typische Consumer SSD mit TLC Speicher ist nur 1/6 bis 1/3 so schnell wie eine MLC SSD. Ausgeglichen wird das Ganze durch einen sehr schnellen Cache der bei TLC SSDs meist eine Größe von 3 – 9 GB hat. Wenn der Cache die gewünschten Daten nicht mehr enthält, bricht die Geschwindigkeit extrem ein. Für jemanden, der mit kleinen Datenmengen arbeitet, ist das okay und funktioniert wunderbar. Auch Benchmarks sind davon schwer beeindruckt. Ein Fotograf jedoch, der mit 60 GB Daten aus einem Shooting kommt, wird auf einer TLC SSD nach kurzem Arbeiten einen Performanceeinbruch um den Faktor 2 bis 3 erleben. Deswegen sind hier die MLC Platten wesentlich empfehlenswerter. Eine Ausnahme stellen High-End Industrial TLC SSDs dar, die wir in unseren PixelStations für große Kapazitäten einsetzen – ab 1.6TB aufwärts. Hier ist der TLC Speicher extrem schnell und hat einen sehr großen SLC Cache, sodass auch Fotografen und Filmer es fast nie schaffen den Cache leerlaufen zu lassen. Natürlich hat das seinen Preis und so eine SSD ist ca. 1,5 bis 2 mal so teuer wie eine TLC Consumer SSD aber eine 2TB Consumer SSD mit TLC bricht bei geleertem Cache von 3000MB/s auf 400MB/s ein, während eine Industrial SSD Ihre 6800MB/s im Regelfall dauerhaft halten kann.
- QLC Speicher – Quad Level Cell Speicher – für sehr günstige Consumer SSDs, die weder für Fotografen noch Filmer empfohlen werden kann, da hier die Geschwindigkeit bis auf 150 MB/s einbrechen kann.
- Zuverlässigkeit
Bei SSDs wird die Zuverlässigkeit bzw. Haltbarkeit in Terabyte written gemessen. Wichtig ist hier der sogenannte TBW Wert. Bei sehr günstigen SSDs liegt die Haltbarkeit oft nur bei ca. 30-60 TBW, d.h. eine 1 TB SSD kann “nur” 30 mal beschrieben werden bevor Sie Datenverluste erleidet. High End SSDs, wie Sie von uns eingesetzt werden, haben hier 20 bis 200 mal höhere Haltbarkeiten. So liegt die Haltbarkeit der von uns verwendeten 1 TB SSD bei 1200 TBW, d.h. diese kann 1200 mal beschrieben werden. Die Haltbarkeit unsere Industrial SSDs geht hoch bis 70 Petabyte (70.000 TBW) und kann dann bis zu 6800 MB/s lesen und damit auch die höchsten Anforderungen beim Videoschnitt erfüllen. - Formate
- 2,5 Zoll SATA SSDs – Maximalgeschwindigkeit ca. 550 MB/s. Sehr beliebt sind 2,5 Zoll SSDs, die wie normale Notebook Festplatten aussehen. Größter Nachteil ist, dass sie über das langsame SATA Interface von normalen Festplatten angebunden sind und dementsprechend nie schneller als 550MB/s werden können. Auch hier gibt es MLC und TLC SSDs, wobei MLC SSDs klar im Vorteil sind. Bei den 2,5 Zoll SSDs gibt es günstig große Kapazitäten bis 4 TB, die für viele Aufgaben ausreichen.
- M.2 – PCI-E SSDs: Besser und bei jedem neuen Rechner zu empfehlen sind sogenannte PCI-E M2.32 SSDs für die es auf den Mainboards der neuesten Generation meist ein oder zwei Steckplätze gibt. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 1.500 – 2.400 MB/s schreibend und 1200 bis 3500 MB/s lesend und sind damit das schnellste, was man momentan an “normalen”, modernen SSDs verwenden kann. Typische Vertreter sind hier z.B. die Samsung 970 Pro, die es in Kapazitäten von 512 GB bis 1024 GB gibt. Auch hier gibt es EVO-Module wie die 970 EVO, die wenn der Cache vollgelaufen ist, auf 1/3 der Geschwindigkeit einbrechen, also Achtung! Der Einsatz einer langsamen oder schnellen SSD kann die Performance um den Faktor 2 – 3 verändern. Ein typischer Beratungsfehler ist, einem Kunden eine langsame TLC SSD für Bildbearbeitung zu verkaufen, worunter momentan unserer Schätzung nach ca. 80% aller Fotografen leiden.
- PCI-E SSDs werden in einen PCI-E Slot des Mainboards gesteckt, in dem Sie im Gegensatz zu den M.2 SSDs nicht über 4, sondern über 8 Kanäle angeschlossen werden können. Dadurch sind bei unseren Industrial SSDs Geschwindigkeiten bis zu 6800MB/s lesend möglich. Dieses sind die leistungsfähigsten, leider aber auch die teuersten SSDs.
Brauche ich eine SSD für Auslagerungsdateien? Häufig wird empfohlen, Auslagerungsdateien von Photoshop und/oder Windows auf eine separate Festplatte zu legen. Dies war sinnvoll, solange wir konventionelle HDDs verwendet haben. Aufgrund deren Charakteristik ist die Zugriffszeit durch die Zeit bestimmt, die die Platte für eine Umdrehung und die Positionierung des Schreib-/Lesekopfes benötigt. So eine HDD kann ca. 100 – 200 Zugriffe pro Sekunde verwalten. Somit wird Photoshop / Windows extrem ausgebremst, wenn ständig auf andere Bereiche der Platte zugegriffen werden muss. Bei SSDs können jedoch 15.000 (bei günstigen SSDs) bis 600.000 (bei High-End SSDs) Zugriffe pro Sekunde (IOPS) abgearbeitet werden. D.h ein Ausbremsen findet faktisch nicht statt.
Konventionelle Festplatten können einzeln oder sicher gespiegelt im RAID 1 betrieben werden. RAID 0 (verteiltes Speichern) ist für Fotografen im Regelfall nicht interessant, sondern verringert nur die Sicherheit bei unwesentlichem Geschwindigkeitsgewinn verglichen mit einer SSD. Allerdings ersetzt auch ein RAID 1 kein Backup. Dateien, die aus Versehen gelöscht werden, werden auf beiden Festplatten gelöscht. Zusätzlich zu der internen Festplatte (egal ob einzeln oder als RAID, benötige ich daher immer ein Backup. Als Back-up-Lösung empfehlen sich z.B. zwei externe Festplatten, von denen eine außer Haus gelagert wird, oder ein Netzwerkspeicher (NAS), dessen Inhalt am besten auf außerhalb gelagerten Festplatten gesichert wird.
Mainboard und Chipsatz: Die Mutter aller Komponenten
Das Mainboard eines PCs für Bildbearbeitung ist der Dreh- und Angelpunkt des Computers. Auf ihm werden Prozessor, Arbeitsspeicher und die Grafikkarte installiert sowie die SSDs und/oder HDDs angeschlossen. Wichtig beim Mainboard ist der Chipsatz: Er ist das Bindeglied zwischen allen Komponenten. Der verwendete Chipsatz ist häufig bereits an der Typenbezeichnung des Mainboards oder des Rechnernamens erkennbar. Aktuell sind z.B. im Desktop Bereich Z390, Z370, H370, H310, Q370. Empfehlenswert für Fotografen mit kleinem Budget ist in der Regel der H370-Chipsatz, da dieser, verglichen mit dem Z390, wesentlich günstiger ist und ihm einige wenige Funktionen und einige Übertaktungsmöglichkeiten (die Möglichkeit Prozessor und Speicher schneller als spezifiziert zu betreiben) fehlt. Non Plus Ultra im Desktop Bereich ist der Z390, der im Gegensatz zum H370 mehr USB 3.1 Anschlüsse, Thunderbolt Header, ca 10-15% mehr Geschwindigkeit und einiges andere mehr mit sich bringt. Dieses ist auch der Chipsatz den wir in einer speziellen Variante für unsere PixelStation verwenden. Bei i7/i9 Prozessoren gibt es momentan nur den X299 Chipsatz, bei Xeon Prozessoren empfiehlt sich der momentan leistungsfähigste Chipsatz auf dem Markt, der C621. Allerdings sollte man das Board bzw. den Rechner auch nach den Anschlussmöglichkeiten, die meist vom Board bestimmt werden, wählen. Wichtig sind die Anzahl der USB 2.0, 3.0 und 3.1 Anschlüsse, Anzahl der Speicherbänke (gut sind vier, beim XEON acht), welche Soundkarte wird verbaut etc. Hier sollte man sich die genauen Spezifikationen des Rechners bzw. des Mainboards ansehen. Wichtig ist auch die Qualität des Boards. Es gibt Boards mit H310-Chipsatz für weniger als 50 Euro und gute Z390-Boards für über 300 Euro. Der Unterschied liegt in der Qualität der verwendeten Bauteile, der Stabilität und der Leistung. Wir beziehen von ASUS ein für unser Desktop System angepasstes Board, welches unter anderem für den 24/7 Betrieb ausgelegt ist und ca. 20 Prozent Mehrleistung als vergleichbare Boards hat. Doch das hat natürlich seinen Preis. Wer einen Rechner bzw. ein Board aussucht, kann z.B. auf Military Grade Zertifizierungen achten – d.h. das Board ist auf den Dauerbetrieb ausgelegt, wichtige Komponenten sind aus Keramik und nicht aus Plastik und die Kondensatoren (die Bauteile die bei einem Computer als erstes kaputt gehen) sind wesentlich zuverlässiger. Ein guter Anhaltspunkt ist auch eine 3-jährige Herstellergarantie auf das Board.
Das Netzteil – das vernachlässigte Kraftwerk.
Analoges gilt auch für das Netzteil eines Rechners. Obwohl vom Netzteil die Stabilität des gesamten Rechners und der Stromverbrauch abhängt, wird bei günstigen Rechnern auch hier gespart. Bei günstigen Rechnern kostet das Netzteil oft keine 20 Euro. Das Netzteil in der günstigsten PixelStation liegt schon bei über 80€, in einer PixelStation Pro X kann ein Netzteil auch mal über 250€ Kosten. Wer sich also fragt warum PixelStations® mehr Kosten als ein Rechner vom Computerdiscounter, findet hier eine von vielen Antworten. PixelComputer verwendet nur Netzteile mit einer Gold oder Platin Zertifizierung. D.h. diese Netzteile sind sehr effizient, auch unter Last extrem stabil und im Stromverbrauch sehr sparsam. Außerdem muß das Netzteil von der Leistung her zum Computer passen. Wir berechnen das Netzteil individuell für jeden Computer da ein zu starkes Netzteil einen deutlich höheren Stromverbrauch hat und 50-60 Euro unnötige Stromkosten pro Jahr verursachen kann. So kann ein billig Netzteil zweimal Kosten verursachen: wer bei der Anschaffung 50 oder 100 Euro einspart, zahlt das doppelt und dreifach durch einen höheren Stromverbrauch und erhält gleichzeitig ein anfälliges System. Wer die Webseiten von Enermax, BeQuiet oder Seasonic besucht, kann wenn die Rechnerkonfiguration bekannt ist, sich die benötigte Leistung seines Netzteils selber berechnen.
Fazit
Ein guter PC für die Bildbearbeitung ist nur so schnell und zuverlässig wie seine schwächste Komponente. Wichtig für die Rechnerauswahl ist in erster Linie eine gute Analyse Deiner Anforderungen und die Kenntnis darüber, von welchen Komponenten Deine Anwendung am meisten profitiert. Habe ich diese beiden Informationen, kann ich meinen Rechner aussuchen bzw. mir zusammenstellen lassen. Hier gilt das am Anfang gesagte: Entweder erlerne ich die Kompetenz oder suche mir einen Händler, der genau weiß welche Anforderungen meine Anwendungen haben. Ansonsten werde ich auch die nächsten 4 bis 8 Jahre wieder mit einer suboptimalen Lösung und vielen grauen Haaren mehr leben müssen.