Lightroom 6 / CC ist da! GPU Support und Leistung under der Lupe. Ist Lightroom schneller geworden?
Soweit die gute Nachricht. Die Änderungen in Lightroom wie integrierte Panorama und HDR Funktionalität und Gesichtserkennung waren ja schon länger auf einschlägigen Gerüchteseiten durchgesickert.
Lightroom schneller machen ist der Wunsch den wir am häufigsten von unseren Kunden hören. Daher ist die Änderung die den „arbeitenden“ Fotografen jedoch am meisten interessiert ist die neu hinzugekommene Grafikkartenbeschleunigung der sogenannte GPU Support. Hier werden bestimmte Aufgaben von dem Prozessor auf die Grafikkarte ausgelagert und es soll zu einer Beschleunigung von Funktionen kommen. In Adobe Premiere wurde das sehr erfolgreich gemacht, mit und ohne GPU Unterstützung ergeben sich Beschleunigungsfaktoren vom Faktor 5-10.
So war auch mein erster Weg in die Voreinstellungen und wie erwartet gab es hier auch einen Regler Leistung und das aus Adobe Photoshop altbekannte Häkchen Grafikprozessor verwenden. Was mich allerdings stutzig gemacht hat war das hier die ältere OpenGL Engine und nicht die in Photoshop und Premiere verwendete OpenCL (man beachte den Unterschied GL und CL) zum Einsatz kommt.
Das größte Problem das der praktisch arbeitende Fotograf mit der Performance von Lightroom hat ist die Zeit die vergeht bis im Entwickeln Modul die Regler bedienbar werden, bzw. die Zeit die vergeht bis die Schärfe ins Bild eingerechnet wurde. Vor allem in der 100% Ansicht kann hier ein Weilchen vergehen.
Hier hatte ich mir den größten Geschwindigkeitssprung erhofft und habe heute dazu dann gleich die GPU Geschwindigkeit getestet und gebenchmarked.
Lightroom 6 / CC Benchmarks
Leider bin ich hier schwer entäuscht worden.
Alle Benchmarks gemessen auf einem aktuellen MacBook Pro 15 Zoll, i7, 2.8 GHZ mit Nvidia GT750M und 2 GB RAM.
Testsetup Benchmark 1:
Performance Entwickeln Modul:
12 Phase One IQ180 Dateien wurden geschärft, mit der Objektivkorrektur versehen und bekamen eine kleine Luminanzrauschentfernung (also alles was etwas böse ist und wo man die GPU Beschleunigung gut hätte integrieren können.)
In der 100% Ansicht bin ich nun von Bild zu Bild gesprungen und habe dabei gewartet das die Anzeige „Daten werden geladen“ verschwindet und das Bild scharf angezeigt wird. Diese Bild zu Bild springen (vielleicht nicht in der 100% Ansicht sondern in der Einpassen Ansicht in der die Ergebnisse analog gleich gut/schlecht sind) ist der größte Faktor der einen guten und schnellen Lightroom Workflow ausbremst.
Leider scheint das Entwickeln Modul das die zusätzliche Performance am nötigsten gebraucht hätte überhaupt nicht von der Grafikkarten Unterstützung zu profitieren oder wenn dann nur minimalst. Der Unterschied von 4 Sekunden kommt m.E. nach aus dem Messfehler des manuellen Ablaufs des Benchmarks.
Testsetup Benchmark 2:
Export von 20 IQ180 80MP Dateien als Vollformat PSD Dateien mit 16-bit Farbtiefe im Farbraum Adobe RGB und einer Schärfung für Mattes Papier.
Hierbei sieht man einen Performance Sprung von ca. 20%, was auch ziemlich unter meinen Erwartungen liegt. Ich hatte mir sowohl im Entwickeln Modul als auch beim Export deutlich höhere Performancesteigerungen gewünscht, da das die häufigste Frage in meinen Beratungsgesprächen oder in meinen Workshops ist, wie man die Leistung in diesen beiden Bereichen steigern kann.
Sobald ich wieder in München bin werde ich auch die Testergebnisse für unsere PixelStations Quad Core und XEON posten. Vielleicht hat sich auf der Windows Seite ja mehr getan… (die Hoffnung stirbt zuletzt)
Lightroom 5 | Lightroom 6 / CC | |
Benchmark 1 Entwickeln Modul – 12 Bilder 100% | 02m:12s | 02m:08s |
Benchmark 2 Export – 20 Bilder | 05m:22s | 04m:28s |